Unsere Auswahl gipfelfrüchtiger Laubmoose in Hamburg

Kennzeichen:

  • Stämmchen sind mehr oder weniger aufrecht und unverzweigt. Sie stehen dicht beieinander, wodurch Mooskissen bzw. Polster entstehen.
  • Die Fortpflanzungsorgane (Kapseln mit Stielen) sitzen auf dem Ende der Stämmchen oder am Ende kurzer Hauptäste.
  • Mithilfe eines Mikroskops kann man erkennen, dass die Blattzellen zumeist rechteckig, quadratisch oder rundlich sind.

Sortiert nach systematischer Ähnlichkeit (insgesamt 9 Ordnungen)

    • Unterklasse: Bryidae (3 Ordnungen)
    • Unterklasse: Dicranidae (3 Ordnungen)
    • Unterklasse: Funariidae (1 Ordnung)
    • Unterklasse: Polytriadae (1 Ordnung)
    • Unterklasse: Tetraphidopsidae (1 Ordnung)

Bryidae (8 Moose aus 3 Ordnungen):

Mannweibiges Streifensternmoos
(Aulacomnium androgynum)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst bevorzugt auf morschem Holz, ist aber auch auf Erde wachsend vorzufinden. Mit einer maximalen Blattlänge von 1,5 mm bildet diese Art gelbgrüne Polster, die ca. 1 bis 3 cm hoch werden können.
Silbermoos
(Bryum argenteum)
auch Silber-Birnmoos
weitere Details dieses Mooses
Das Silbermoos gilt als Kulturfolger des Menschen und ist eine der häufigsten Moosarten in Innenstädten. Es ist besonders an trockene, stickstoffreiche Standorte angepasst. Es wächst bevorzugt auf Gestein, in Pflastersteinritzen, auf Asphalt und an Straßenrändern. Insbesondere im trockenen Zustand ist es an der charakteristischen silber-grünen bis weiß-grünen Färbung zu erkennen.
Zweifarbiges Birnmoos
(Bryum bicolor)
weitere Details dieses Mooses
Es gehört zu den sog. Pionierarten, d.h. sie kann bisher vegetationslose oder -arme Standorte schnell besiedeln. Hierbei bevorzugt das Zweifarbige Birnenmoos lichtreiche und feuchte Bedingungen auf sandigen bis tonigen Böden. Unter diesen Bedingungen bildet diese häufig vorkommende, aber konkurrenzschwache Art lockere bis dichte, bis zu 1,5 cm hohe Rasen.
Haarblättriges Birnmoos
(Bryum capillare)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst auf nahezu allen Untergründen und ist in Deutschland weit verbreitet. In Innenstädten kann man sie vor allem an mäßig feuchten, etwas schattigeren Standorten finden. Da die Blattgröße dieser Moosart nach oben hin zunimmt bildet sie sog. Rosetten, die ca. 1 – 3 cm hoch werden.
Hauchdünnes Goldhaarmoos
(Orthotrichum diaphanum)
weitere Details dieses Mooses
Es ist häufig in Innenstädten vorzufinden; nicht zuletzt dadurch begründet, dass diese Moosart eine vergleichsweise hohe Toleranz gegenüber dem (Luft-) Schadstoff Schwefeldioxid besitzt. Es wächst auf Baumrinde und unbewachsenem Gestein und bildet dort bis zu 1 cm hohe Polster. Die Blätter sind oval bis elliptisch geformt; die Blattränder sind zurück- / „eingerollt“.
Schwanenhals-Sternmoos
(Mnium hornum)
weitere Details dieses Mooses
Es kommt ursprünglich in Wäldern und Bruchwäldern vor, ist inzwischen aber auch in Hamburg zu finden. Es bildet dunkel- bis hellgrüne Rasenflächen; die Stämmchen sind 2 – 5 cm hoch und i.d.R. nicht verzweigt. Die Blättchen sind länglich geformt mit einem doppelt gezähnten Blattrand, aufrecht abstehend und besitzen einen bräunlich-rötlichen Saum. Vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit wächst es nicht nur auf dem Erdboden, sondern auch auf der Borke von Bäumen sowie auf Totholz.
Gewöhnliches Sternmoos
(Plagiomnium affine)
auch Verwandtes Kriechsternmoos
weitere Details dieses Mooses
Es kommt bevorzugt auf nährstoffreichen Böden vor, z.B. in Wäldern, aber auch in Städten an Wegrändern, auf mit Erde bedeckten Steinen und Felsen sowie (Straßen-) Böschungen. Die Pflanzen können bis zu 10 cm groß werden und wachsen entweder aufrecht in die Höhe oder flach liegend am Boden. Die Stämmchen sind i.d.R. gekrümmt; die Blättchen sind rund mit gesägtem oder gezahntem Blattrand.
Welliges Sternmoos
(Plagiomnium undulatum)
auch Gewelltes Sternmoos oder Bogensternmoos
weitere Details dieses Mooses
Es ist eine häufig in (Innen-) Städten vorkommende Moosart, da sie u.a. stickstoffreiche Böden bevorzugt. Man kann sie daher beispielsweise an Wegesrändern in Wälder und Parks, unter Gebüschen, auf Wiesen und Rasenflächen oder Uferböschungen von Bächen finden. Die Pflanzen werden 5 – 10 cm hoch; die Blätter sind zungenförmig und ca. 1 cm lang (bei ausreichender Feuchtigkeit zudem gewellt).

Dicranidae (10 Moose aus 3 Ordnungen):

Zusammengerolltes Bärtchenmoos
(Barbula convoluta)
weitere Details dieses Mooses
Man findet es sowohl auf Erde wachsend (auch auf übererdetem Gestein) als auch beispielsweise an alten Mauern. Sie bildet 1 bis 2 cm hohe Polster, welche an ihrer Basis i.d.R. braun gefärbt sind und nach oben hin durch ihre grüngelb leuchtende Färbung auffallen.
Gespitztblättriges Bärchenmoos
(Barbula unguiculata)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst vor allem auf feuchten Böden sowie in Fels- und Mauerritzen sowie an Wegesrändern. Die Stämmchen werden bis zu 3 cm hoch und bilden unter guten Bedingungen einen grünen Rasen. Bei ausreichender Feuchtigkeit stellen die senkrecht aufrecht stehenden Blättchen ein gutes Erkennungsmerkmal dar.
Gestutztes Pottmoos
(Pottia truncata)
auch Abgestutztes Drehzahnmoos
weitere Details dieses Mooses
Es gehört zu den sog. Pionierarten, d.h. es kann bisher vegetationslose oder -arme Standorte schnell besiedeln; wobei es jedoch in Norddeutschland selten geworden ist. Es wächst oftmals auch als „Einzelpflanze“ und bevorzugt lehmige bis tonige Böden (feucht und nährstoffreich) an halbschattigen Standorten.
Mauer-Drehzahnmoos
(Tortula muralis)
weitere Details dieses Mooses
Es ist eine der häufigsten Moosarten in (Innen-) Städten. Es wächst hier beispielsweise auf Steinen (auch Grabsteinen), Mauern, Beton usw. Es bevorzugt trockene bis sehr trockenen Standorte und bildet Kissen mit einer Wuchshöhe von etwa 5 mm. Bei Feuchtigkeit ist es gelb-grün gefärbt, bei Trockenheit fast „schwärzlich“. Weiteres auffälliges Merkmal: Dadurch dass die Größe der Blätter an den Stämmchen von oben nach unten abnimmt bildet sich am unteren Ende der Stämmchen eine sog. Blattrosette.
Purpurstieliges Hornzahnmoos
(Ceratodon purpurea)
auch Purpurmoos oder Purpurstielzchen
weitere Details dieses Mooses
Es wächst sowohl auf Erde als auch auf Holz, Gestein und Sandböden. Bei Trockenheit rollen sich die Blättchen zusammen. Da diese Art eine vergleichsweise hohe Toleranz gegenüber Schadstoffen aufweist, findet man sie auch in Innenstädten häufig, z.B. an vielbefahrenen Straßen. Sie bevorzugt schattige Standorte, besitzt aufrechte, vielfach verzweigte Stämmchen und wird bis zu 7,5 mm hoch.
Sicheliges Kleingabelmoos
(Dicranella heteromalla)
auch Kleingabelzahnmoos oder Einseitswendiges Kleingabelmoos
weitere Details dieses Mooses
Man kann es oft auf lehmhaltigen Böden sowie auf „Walderde“ (an Waldwegen, -böschungen oder in Gräben) finden; teilweise auch auf Gestein. Dort bildet das Moos einen 1 – 2 cm hohen, gelbgrün bis einfarbig hellgrünen dichten Rasen.
Lockiges Gabelzahnperlmoos
(Dicranoweisia cirrata)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst in Hamburg (respektive in ganz Norddeutschland) sehr häufig in hoher Dichte als „Aufsitzerpflanze“, z.B. auf Steinen oder Reetdächern. Dort bildet sie kleine, rundliche Polster. Die Blättchen sind sehr klein und in trockenem Zustand stark gekräuselt.
Gewöhnliches Gabelzahnmoos
(Dicranum scoparium)
auch Besenmoos
weitere Details dieses Mooses
Es wächst sowohl auf Erdböden als auch Felsen, der Basis von Bäumen und Baumwurzeln. Man kann es z.B. in Parks, Wälder und auch in Mooren finden. Diese Moosart wird bis zu 10 cm hoch und bildet dabei große ausgedehnte Polster. Die Blätter besitzen eine charakteristisch lang gezogene Spitze; die Stämmchen sind am Grund oftmals braun gefärbt.
Polster-Kissenmoos
(Grimmia pulvinata)
weitere Details dieses Mooses
Es ist eine in Städten häufige Moosart, die in kleinen, kompakten Polstern / Kissen wächst. Die Blätter sind blaugrün gefärbt und können leicht grau schimmern. Auffällig sind die etwa 2 – 5 mm langen, aus dem Polster herausragenden Fruchtkapseln, deren Spitzen herabgebogen sind. Diese Moosart wächst nicht auf Erdböden (!); sie ist in Innenstädten beispielsweise an Mauern, auf Gesteinsschutt und Dächern und selten an Baumrinden zu finden.
Verstecktkapseliges Spalthütchen
(Schistidium apocarpum)
weitere Details dieses Mooses
Diese Moosart ist inzwischen in (Innen-) Städten weit verbreitet und wächst dort beispielsweise auf Steinmauern, Mörtel oder Betonflächen. Es bildet niedrigliegende (d.h. „über dem Boden wachsende“ / wenig aufrechte) Polster; die Stämmchen werden etwa 1 – 4 cm lang.

Funariidae (1 Moos aus einer Ordnung):

Wetteranzeigendes Drehmoos
(Funaria hygrometrica)
auch Echtes Drehmoos
weitere Details dieses Mooses
Es besiedelt i.d.R. offene / lichtreiche, nährstoffreiche Standorte mit sandigem, lehmigen oder humushaltigem Boden und bildet dort ausgedehnte, hell- bis bleichgrüne Rasen. Daneben kann es aber auch auf Schotter und Kies wachsen. In Städten konnte beobachtet werden, dass diese Art häufig auf Schuttplätzen, Brandstellen, Müllhalden, in Gärten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen wächst. Die Sprosse sind etwa 15 mm lang und die Blättchen bilden an ihrer Spitze eine charakteristische „knospenförmige“ Verdickung.

Polytrichopsidae (3 Moose aus einer Ordnung):

Wellenblättriges Katharinenmoos
(Atrichum undulatum)
auch Kahlmützenmoos
weitere Details dieses Mooses
Man findet es vor allem auf schattigen und humusreichen Böden, wobei die Bodenfeuchte zwischen mäßig bis stark feucht variieren kann. Unter diesen Bedingungen bildet diese Art einen bis zu 10 cm hohen Rasen. Die Blätter sind ca. 5 mm bis 1 cm lang.
Schönes Widertonmoos
(Polytrichum formosum)
auch Schönes Frauenhaarmoos
weitere Details dieses Mooses
Besonders auffällig sind die blau-grüne Färbung sowie die zahlreichen Sporenkapseln, welche mit einer kleinen „Schutzhaube“ versehen sind und zwischen den Blättern herausragen. Bei Berührung kann man häufig einen kleinen, feinen „Sporenregen“ beobachten. Diese Moosart besitzt etwa 9 – 12 mm lange Blätter, bildet einen 5 – 15 cm hohen dichten Rasen und kommt vorzugsweise auf feuchten Böden vor, wobei es auch sehr schattige Standort toleriert.
Wacholder-Widertonmoos
(Polytrichum juniperinum)
weitere Details dieses Mooses
Auffälligstes Merkmal sind die Blätter: Diese sind mindestens 1 cm lang und besitzen eine rötlich gefärbte, stark zugespitzte Blattspitze. Diese Moosart kommt vorwiegend auf trockenen, sonnenexponierten Standorten (z.B. auf Sandböden) vor und erreicht dort Wuchshöhen von 2 – 7 cm. In Städten kann man diese Art beispielsweise oft an Bahngleisen (Vorsicht!) finden.

Tetraphidopsidae (1 Moos aus einer Ordnung):

Georgsmoos
(Tetraphis pellucida)
auch Durchscheinendes Vierzahnmoos
weitere Details dieses Mooses
Es wächst bevorzugt auf feuchten Waldböden, morschem Holz und kalkfreier Erde. Es bildet i.d.R. lockere bis dichte hellgrüne Rasenflächen und kann dabei Wuchshöhen zwischen etwa 1 und 2 cm erreichen. Auffällig ist die rötliche Färbung im unteren Bereich der Polster / Stämmchen.

ENDE

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