Unsere Auswahl seitenfrüchtiger Laubmoose in Hamburg

Kennzeichen:

  • Stämmchen sind meist mehr oder weniger liegend und verzweigt. Die Stämmchen verschiedener Einzelpflanzen sind ineinander verflochtenen, wodurch Moosrasen bzw. -matten entstehen.
  • Die Fortpflanzungsorgane (Kapseln mit Stielen) sitzen meist an den Seiten der Ästchen oder Stämmchen.
  • Mithilfe eines Mikroskops kann man erkennen, dass die Blattzellen zumeist extrem lang und dünn sind.

Sortiert nach systematischer Ähnlichkeit (insgesamt 5 Familien) aus der Ordnung Hypnales der Unterklasse Bryidae:

  • Familie: Amblystegiaceae (3 Gattungen)
  • Familie: Brachytheciaceae (3 Gattungen)
  • Familie: Hylocomiaceae (1 Gattung)
  • Familie: Hypnaceae (2 Gattungen)
  • Familie: Plagiotheciaceae (2 Gattungen)

Amblystegiaceae (3 Moose aus 3 Gattungen):

Kriechendes Sumpfdeckelmoos
(Amblystegium serpens)
weitere Details dieses Mooses
Man findet es sowohl auf Gestein, Holz als auch Erde, wo sie einen dicht verzweigten Rasen bilden kann. Die Blätter sind ca. 1 mm breit und werden bis zu 4,5 cm lang.
Spitzblättriges Spießmoos
(Calliergonella cuspidata)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst auf nassen bis sumpfigen Böden und ist i.d.R. hellgrün gefärbt (selten auch bräunlich bis rötlich). Die Pflanze wird bis zu 15 cm groß, die einzelnen Blättchen hingegen nur 2 – 3 mm. Anhand der Blättchen lässt sich diese Art auch gut erkennen: Die nach oben gerichteten Spitzen der Stämmchen sind zu einem geraden, leicht stechenden Dorn zusammengewickelt.
Ufer-(Bach-)moos
(Leptodictyum riparium)
weitere Details dieses Mooses
Es wächst auf verschiedenen Substraten (Holz, Gestein, Erde) und an Gewässern (sowohl stehenden wie fließenden). Es bildet große, bis 20cm lange, kriechende oder im Wasser flutende gelbgrüne bis dunkelgrüne Stämmchen. Dabei zeigen die etwas strubbeligen  Triebe in alle Richtungen.

Brachytheciaceae (6 Moose aus 3 Gattungen):

Weißes Kurzbüchsenmoos
(Brachythecium albicans)
weitere Details dieses Mooses
Diese Moosart ist eine sog. Pionierart, d.h. sie kann bisher vegetationsloses oder -armes Gebiet besiedeln. Dabei wächst sie vor allem an trockenen, sonnigen, mäßig nährstoffreichen Standorten auf Sand, Humus oder auch übererdetem Gestein. Dort bildet es einen lockeren Rasen aus weiß-grünen Pflanzen, deren Stämmchen entweder aufrecht oder kriechend wachsen Die Äste werden 0,5 bis 1,0 cm lang.
Gemeines Kurzbüchsenmoos
(Brachythecium rutabulum)
auch Krückenförmiges Kurzbüchsenmoos,
Kurzkapselmoos oder Kegelmoos
weitere Details dieses Mooses
Man findet es sowohl in naturnahen Gebieten als auch in Innenstädten. Es wächst auf Holz, Rinde, Gestein und auf offener wie bewachsener Erde. Es zieht nährstoffreiche Standorte vor.
Es bildet kräftige, unregelmäßig verzweigte Rasen aus meist zwischen 5 cm und 10 cm langen Stämmchen. Die Farbe kann zwischen grün, gelbgrün oder goldgrün schwanken.
Samt Kurzbüchsenmoos
(Brachythecium velutinum)
weitere Details dieses Mooses
Man findet esbevorzugt an schattigen Standorten, wo sie sowohl auf der Erde als auch auf unbewachsenem Gestein sowie an der Basis von Bäumen und auf deren Wurzeln wachsen kann. Die Stämmchen sind kriechend, d.h. sie „liegen auf dem Boden“ und werden 5 – 10 cm lang. Die Blättchen dagegen werden nur ca. 1 mm lang und bilden einen gelbgrünen bis braunen Rasen.
Kleines Schönschnabelmoos
(Eurhynchium hians)
weitere Details dieses Mooses
Eine in Deutschland häufige zu findende Moosart. Es bevorzugt nährstoffreiche, mäßig feuchte bis feuchte (d.h. vor allem schattige) Standorte. Dort wächst es auf nährstoffreichen Erdböden (insbesondere an Wegesrändern und auf Wiesen); selten auf Gestein oder Baumrinden. Unter diesen Bedingungen bildet es einen kräftigen, grünen bis gelbgrünen Rasen. Die ca. 1 mm langen Blättchen haben einen gezähnten Blattrand und sind schraubig gewunden an den Stämmchen angeordnet. Letztere wachsen i.d.R. kriechend, d.h. „auf dem Erdboden liegend“.
Langblättriges Schönschnabelmoos
(Eurhynchium praelongum)
weitere Details dieses Mooses
Es ist neben seiner üblichen Verbreitung auf Waldböden auch in Innenstädten häufig vorzufinden, z.B. in Parks, Gärten oder im Straßenbegleitgrün. Es bildet auf Erd- und Steinböden große, gelbgrüne Rasen und kann an Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf Zweigen von Bäumen und Sträuchern wachsen. Die Stämmchen werden i.d.R. 5 – 7 cm lang, oft auch über 10 cm. Gut zu erkennen ist diese Art an ihren Blättchen: Am Stämmchen sind die Blätter dreieckig, während die Blättchen an den Ästen zugespitzt / langgezogen sind. In beiden Fällen besitzen sie einen gesägten Blattrand.
Gemeines Grünstängelmoos
(Scleropodium purum)
weitere Details dieses Mooses
Es ist ein charakteristisches Waldbodenmoos, welches heutzutage vor allem auch in wieder ausgeforsteten Forsten wächst. Es benötigt nährstoffreiche Böden und bildet dort weitflächige, grasgrüne bis dunkelgrüne Rasenflächen, wobei die Stämmchen Wuchshöhen von bis zu 15 cm erreichen können. Die Blättchen sind hohl.

Hylocomiaceae (1 Moose aus einer Gattungen):

Sparriger Runzelbruder
(Rhytidiadelphus squarrosus)
auch Sparriges Kranzmoos oder Sparriger Runzelpeter
weitere Details dieses Mooses
Es erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm und bildet dichte Rasen. In Städten kommt es beispielsweise in Gebüschen, auf Wiesen (sowohl nährstoffarmen als auch nährstoffreichen) sowie zwischen Gras vor. Die Farbe der Blätter ist sehr variabel und kann von gelb und kräftigen Grüntönen über olivgrün bis hin zu sehr blassem grün reichen. Auffällig sind die Blättchen: Diese sind lang gezogen, an der Blattspitze sehr stark zugespitzt und in der Mitte sind die Blätter nach unten umgeschlagen. Der Blattrand ist ganzrandig (d.h. „glatt“) und höchsten an der Blattspitze leicht gesägt.

Hypnaceae (2 Moose aus 2 Gattungen):

 Zypressenschlafmoos
(Hypnum cupressiforme)
weitere Details dieses Mooses
Es ist eine in ihrem Erscheinungsbild sehr variable Moosart, die i.d.R. ausgedehnte Rasen bildet. Sie wächst sowohl auf Erdböden als auch auf Baumstümpfen, Baumrinde, Totholz und unbewachsenem Gestein. Die Stämmchen sind ca. 3 – 10 cm lang und können in ihrer Färbung von gelb über olivgrün bis zu „grasgrün“ gefärbt sein. In Wäldern bildet es häufig Massenbestände.
Zierliches Gleichflügelmoos
(Pseudotaxiphyllum elegans)
auch Elegantes Scheineibenblattmoos
weitere Details dieses Mooses
Es gehört zu den sog. Pionierarten, d.h. es kann schnell bisher vegetationslose oder -arme Standorte schnell besiedeln. Es wächst an feuchten Standorten „liegend auf dem Boden“ und bildet dabei hellgrüne bis weiß-grüne lockere Rasenflächen. Da es relativ tolerant gegenüber (Luft- und Boden-) Schadstoffen ist, findet man es außer an Waldwegesrändern und Böschungen, zunehmend auch in Innenstädten.

Plagiotheciaceae (2 Moose aus 2 Gattungen):

Glänzendes Plattmoos
(Plagiothecium curvifolium)
auch Üppiges Plattmoos und Kurmmblättriges Plattmoos
weitere Details dieses Mooses
Es bevorzugt feuchte (z.B. Humusböden) und nährstoffarme Standorte (wächst daher u.a. auf Totholz); selten ist es auf Felsen und an Baumstümpfen zu finden. Die sehr unregelmäßig geformten Blätter mit ihren charakteristisch nach hakenförmig nach unten gebogenen Blattspitzen sind nur etwa 1 – 2,5 mm lang und bilden in ihrer Gesamtheit einen glänzenden Rasen.
Nickenendes Pohlmoos
(Pohlia nutans)
weitere Details dieses Mooses
Es bevorzugt Standorte im Halbschatten bis Schatten sowie halbfeuchte bis feuchte Böden; wobei es auch auf mit Erde bedeckten Felsen, morschem Holz oder in Städten auch auf Ziegeldächern wächst. Darüber hinaus wächst es (auch in Hamburg) in Hochmooren. Es kann einen sehr dichten grünen bis gelb-grünen Rasen mit einer Wuchshöhe von bis zu 2 cm bilden. Die Blättchen werden bis zu 4 mm groß, sind an ihren Blattspitzen sehr spitz und wachsen aufrecht stehend am Stämmchen. Letztere sind an ihrem unteren Ende rot bis rotbraun gefärbt.

ENDE

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